Cooperate – Neue Wege der Zusammenarbeit für Diversity Teams in der Softwareentwicklung
In der IT-Wirtschaft und insbesondere im Bereich der Softwareentwicklung werden Fachkräfte händeringend gesucht. Dieser Mangel sollte auch die Chance auf einen qualifizierten Arbeitsplatz für Menschen mit Behinderung verbessern. Das Studienzentrum für Sehgeschädigte und das FZI Forschungszentrum Informatik in Karlsruhe möchten mit dem vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales finanzierte Cooperate Projekt dazu beitragen, dass Menschen mit einer Seheinschränkung an dieser Entwicklung teilhaben können. Grundvoraussetzung hierfür ist eine Arbeitsumgebung, die eine inklusive Zusammenarbeit in sogenannten Diversity-Teams, bestehend aus normal sehenden und seheingeschränkten Menschen, ermöglicht. Im Rahmen des Projektes Coperate werden ein Kooperationswerkzeug und dazugehörige Schulungsmaterialien und -konzepte entstehen, die die berufliche Inklusion von Softwareentwicklerinnen und -entwicklern mit Seheinschränkung ermöglicht.
Das Kooperationswerkzeug eröffnet den Zugang zu in der Softwareentwicklung häufig eingesetzten grafischen Beschreibungssprachen, wie z. B. UML, indem UML-Diagramme in Echtzeit in eine der Person mit Seheinschränkung adäquaten Weise, beispielsweise über eine Braille-Zeile, Audioausgabe oder ein Vergrößerungssystem ausgegeben werden können. Begleitend hierzu wird ein Schulungskonzept erarbeitet, um die Zielgruppe im Umgang mit diesem Werkzeug zu schulen.
Im Rahmen des Projektes wurde eine textuelle Beschreibungssprache für die UML erstellt. Auf der Webseite www.uml4all.net ist die Beschreibungssprache veröffentlicht.
Ebenso wurde ein Kooperationswerkzeug unter Eclipse entwickelt, das für die Zusammenarbeit zwischen Menschen mit und ohne Seheinschränkung genutzt werden kann. Es wurde als OpenSource Projekt angelegt und kann unter GitHub heruntergeladen werden: https://github.com/Cooperate-Project/CooperateModelingEnvironment/wiki
Projektwebseite
http://www.cooperate-project.de/index.php/de/
Laufzeit
01.01.2015 - 31.12.2017
Kostenneutrale Verlängerung bis zum 30.06.2018
Finanzierung
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)